Initiative «Grüne Wirtschaft»: Über das Ziel ist man sich einig

    In Hinblick auf die Abstimmung vom 25. September veranstaltete das Aargauer Komitee «Nein zur Initiative Grüne Wirtschaaft» eine Podiumsdiskussion. Die teilnehmenden Initianten hatten es sichtlich schwer, ihr Argumentarium darzulegen.

    (Bilder: tas) Bundesrätin Doris Leuthard: «Es muss weniger Abfall produziert und mehr Abfall recycelt werden.»

    «Die Schweiz ist Spitzenreiter im Recycling, aber auch Spitzenreiter in der Abfallproduktion», so Bundesrätin Doris Leuthard in ihrem Einstiegsreferat des Podiums in Aarburg. Dass der Verbrauch natürlicher Ressourcen reduziert werden muss, darüber sind sich Befürworter und Gegner der Initiative «Grüne Wirtschaft» einig. Aus gegnerischer Sicht wolle die Initiative aber zu viel in zu kurzer Zeit. Die Initianten Jonas Fricker (Nationalrat Grüne) und Max Chopard (Nationalrat SP) sind sich bewusst, dass es ein sportliches Ziel ist, bis 2050 zwei Drittel weniger Ressourcen zu verbrauchen. Um dies in 34 Jahren zu erreichen, seien Zwangsmassnahmen nötig, die für die Wirtschaft – vor allem für den Arbeitsmarkt – schädliche Folgen hätten, so heisst es auf der Kontra-Seite. Die Produktionskosten würden steigen, Produkte teurer und Arbeitsplätze bedroht. SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner zeigt sich schockiert: Es sei skandalös, dass ein Gewerkschafter wie Max Chopard zahlreiche Arbeitsplätze gefährdet. Peter Gehler (Präsident Wirtschaft Region Zofingen) sieht die Initiative als Rückschritt in das System der Planwirtschaft. Ihre Annahme würde die freiheitliche Gesellschaft einschränken und Unternehmen  wären gezwungen, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Das Aargauer Komitee «Nein zur Initiative Grüne Wirtschaft» setzt ebenfalls weiterhin auf die Eigenverantwortung. Die Verfassung solle nicht noch weiter mit «starren Bestimmungen aufgebläht» werden.

    tas

    Die beiden Initianten Jonas Fricker und Max Chopard (links) taten sich schwer, zu überzeugen.
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